5. Passat Variant  GT (2003 - 2009)

An dieses Auto bin ich eigentlich - wie so oft - durch Zufall gekommen. Es wurde mir bereits im Frühjahr 2002 angeboten, ich hatte jedoch weder den Platz, noch das Geld und das große Verlangen nach noch einem Passat. Zum einen, weil ich gerade den Unfall mit dem Silbernen hinter mir hatte und damit beschäftigt  war, zunächst einen 5-Zylinder zu finden und diesen anschließend auf Vordermann zu bringen  und zum anderen, weil ja auch noch der Silberne geschlachtet werden musste. Ich habe ihn dann für einen Bekannten im Kleinanzeigenmarkt der Passat Kartei Deutschland  inseriert, es schien jedoch niemand Interesse zu haben. Auch die Verkaufsbemühungen des Besitzers waren nicht sonderlich erfolgreich. So stand er dann fast ein Jahr an einem Unterstellplatz, bis er mir wieder angeboten wurde und diesmal zu Konditionen, bei denen ich nicht nein sagen konnte. Trotz der langen Standzeit ist er dann auch gleich angesprungen und wir haben ihn am 12.4.2003 in meine kleine Halle gefahren, wo er sich den Platz mit meiner weissen Limousine teilen durfte. Ursprünglich wollte ich ihn schlachten, da er einige Ausstattungsvarianten hatte, die für mich interessant waren, als ich ihn dann aber erstmal gefahren bin und den gesunden Motor hörte, habe ich mich dazu entschlossen, ihn als Winterauto herzurichten um meinen relativ rostarmen Fünfzylinder zu schonen, der mir damals im Sommer treue Dienste leistete.

Als Zusatz habe ich dann noch 5 Sommerreifen (195/60/14) und 5 Winterreifen (165/13) bekommen. Dem Innenraum sieht man an, dass das Fahrzeug praktisch 16 Jahre in Erstbesitz war, alles ist noch sehr sauber und wenig verschlissen, bis auf die obligatorische Stelle am Fahrersitz. Jedoch verbindet sich mit dem Fahrzeug eine fast tragische Geschichte. Bei Kilometerstand 268 (!) hatte es einen Auffahrunfall auf der Autobahn, bei dem das gesamte Heck zerstört wurde. Der letzte Vorbesitzer hat das Fahrzeug von einer KFZ-Firma gekauft, welche den Unfallschaden instandgesetzt hat. Jedoch leider mehr als grob fahrlässig, da nach einigen Jahren die braune Pest voll zugeschlagen hat. Mein Vorbesitzer hat die Durchrostungen großzügig mit Glasfasermatten zugekleistert, was sich auf den weiteren Rostfraß auch nicht sonderlich vorteilhaft ausgewirkt hat:

 

 

Besonders betroffen sind das Heckabschlussblech, jedoch auch die Heckklappe war an der Unterkante komplett durchgerostet. Meine erste größere Arbeit war also, erst einmal eine neue Heckklappe einzubauen.

Der Passat hat mich über 2 Jahre treu duch den Winter begleitet, unter anderem nach Nordengland, Luxemburg und Italien. Auch diverse Schiurlaube hat er brav über sich ergehen lassen, bis ihn dann im Winter 2005 meine Schwester übernommen hat. Als der Syncro Einzug hielt, hatte ich keine wirkliche Verwendung mehr für das Fahrzeug. Meine Schwester hat ihn dann noch 2 Jahre gefahren und seitdem steht er. Eigentlich hat mir der TÜV bei der letzten Untersuchung schon ziemlich unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass ich mit dem Auto nicht mehr kommen brauche aber irgendwie kann ich mich auch nicht von ihm trennen. Mal sehen, was damit passiert. Vielleicht darf er mich ja doch noch einmal in den Nahen Osten begleiten. Kommt Zeit, kommt Rat !

 

 

 

Hier nun ein paar technische Daten:

- Motorkennbuchstabe: RM (4-Zylinder mit Hydrostößeln)

- 84 kw (87 PS) bei 1760 cm Hubraum

- Kilometerstand: 178.000 (!)

- Baujahr 06/87

- Colorverglasung

- Servolenkung

- Laderaumabdeckung

- Zentralverriegelung

- Nebelschlussleuchte

- Schiebehubdach

- GT-Verbreiterungen

 

10.10.2009: Alles hat ein Ende ...

Eigentlich war es schade, denn so extrem schlecht war der Passat nicht, so extrem gut dann aber auch wieder nicht, dass es sich gelohnt hätte ihn dauerhaft auf die Seite zu stellen.

Nach dem Tod meiner Großmutter war klar, dass der Garagenstellplatz nicht mehr auf Dauer von mir genutzt werden könnte. Und diese Aussicht bewahrheitete sich spätestens mit dem Verkauf des Hauses. Manchmal müssen halt einfach Autos sterben, dass andere weiterleben können. Also haben wir uns an einem kalten, regnerischen und nebligen Samstagvormittag im Oktober in altgewohnter und bewährter Besetzung (Aalen, Hilpoltstein und Eichstätt) daran gemacht, dem Passat ein Ende zu setzen.

Das Einfachste war es, mal wieder Alex's Syncro zu bemühen um den Passat aus der Garage zu befördern und das haben wir dann auch getan. Klar, dass eine der Bremsen fest war ;-)

 

 

 

 

Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell man vorankommt wenn Leute Hand anlegen, die genau wissen was sie tun. Binnen kürzester Zeit war das gute Stück innen leer und aller brauchbaren Komponenten, auch der Schraubteile beraubt. Bis zum Mittagessen waren wir so weit, dass wir anschließend mit den etwas dreckigeren Arbeiten loslegen konnten.

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem der Regen immer unangenehmer wurde, musste der Passat erst einmal zurück in die Garage. Gar nicht so einfach mit den festen Bremsen aber Not macht ja bekanntlich erfinderisch.

 

 

Wie gesagt, nach der Mittagspause ging es dann an das Eingemachte. Alex wollte sowohl den Motor als auch das Getriebe haben und das bedeutete harte Arbeit ;-)) Aber irgendwie klappt es immer wieder recht problemlos, wenn auch teilweise mit ungewöhnlichen Methoden.   

 

 

 

 

 

Und nachdem ich als kleines Kind ja in den Zaubertrank gefallen bin dachte ich mir, nutzt Du Deine Fähigkeiten mal sinnvoll bevor da am Ende noch etwas passiert...

 

Der Aggregateträger war nicht mehr so der Brüller, dafür der Motor um so mehr. Hoffe ich jedenfalls ;-)

 

Stefan hat dann noch die letzten brauchbaren Teile aus dem Motorraum geborgen und schon neigte sich dieses Passatkapitel dem Ende. Alles hat ein Ende ...