15. Passat Variant GT (2009 - )

 

Da hat mich ja mal so richtig der Hafer gestochen. Ich habe mir heute einen Passat schenken lassen (nein, stimmt nicht ganz, ich habe einen Euro dafür bezahlt - vielbesser meine Frau, das macht die ganze Sache auch noch lustig ...), der so fertig ist, dass mein Syncro im Vergleich hierzu fast schon einen Neuwagenstatus erreicht. Ich habe keinen Platz, ich habe keine Zeit und vor allem schon so viele Projekte am Laufen.

 

Wieso tut man sich also so etwas an ???

 

Ganz einfach. Es handelt sich bei dem Wagen um einen mittlerweile sehr seltenen Fünfzylinder mit 136 PS. Hinzu kommt noch, dass der Passat das erste Jahr auf die Audi AG Ingolstadt zugelassen war.

 

Eigentlich sollte das gute Stück geschlachtet werden. Ein Blick in die Zulassungszahlen des Kraftfahrtbundesamtes brachte dann ans Licht, dass momentan nur noch knapp 80 Stück mit dieser Motorvariante zugelassen sind.

 

Bei einem Telefonat mit einem Clubfreund wurde dann der irrsinnige Plan geschmiedet, den Wagen in einem gemeinsamen Projekt mithilfe der immer noch existierenden  Rohkarosse meines 2005 verunfallten guten weißen Passats zu seinem 30. Geburtstag wieder auf die Beine zu stellen. Mal sehen, was daraus wird.

 

 

 

 

Hier ein paar Eckdaten:

- Erstzlassung 18.9.1985

- Fünfzylinder Reihenmotor mit 136 PS, 2,2 Liter

- GT-Ausstattung

- Schiebedach mechanisch

- Elektrische Fensterheber

- Tempomat

- Zentralverriegelung

- 235.000 km

- 3. Hand 

 

 

Und nachdem Bilder mehr sagen als 1000 Worte, könnt Ihr euch hier einmal selbst ein Bild des jämmerlichen Zustandes machen. Viel Spaß dabei !

 

 

 

 

 

 

 

 

Und hier noch das Abschiedsbild mit den Vorbesitzern:

 

25.4.2009: Beginn der Restauration

Auch wenn es bisher noch nicht wirklich nach Restauration aussieht, habe ich ein Schlachtwochenende in Stefans Vorgarten dazu genutzt, den KV - so weit ich an einem Tag gekommen bin - in seine Einzelteile zu zerlegen. Es war erschreckend zu sehen, in welch extrem marodem Zustand der Wagen ist. Das ist mir bisher in all den Jahren mit dem 32b noch nie untergekommen. Im Vergleich zu dem KV ist mein Syncro fast schon in Neuwagenzustand.

Also wurde das gute Stück erst einmal herausgefahren:

Als Erstes wurden die Türen ausgebaut. Das war noch relativ unspektakulär auch wenn wegen der E-Heber und E-Spiegel viel Zeit dafür geopfert werden musste. Außerdem wollte ich alle GT-spezifischen Leisten und Gummis sorgfältig ausbauen, weil ich die ja in einigen Jahren beim Zusammenbau wieder brauche.

Als es dann an den Kofferraum ging, wurde die ganze Sache schon interessanter:

 

 

 

 

Als dann erst einmal die hintere Stoßstange abgebaut war, wurde die Sache so richtig gruselig. Von der abgerissenen Abschleppöse über den freien Blick vom hinteren rechten Längsträger auf den Reifen bis hin zu schon einmal geschweißten und wieder durchgerosteten Endspitzen war alles dabei. Sogar der vordere linke Kotflügel war unten nur noch bruchstückhaft vorhanden und das obwohl die Kotflügel beim 32b ja eher unproblematisch sind.

 

 

 

 

 

 

 

Als nächstes ging es dann an den Innenraum.

 

Wenigstens in einem Bereich blieb der 32b seiner eigentlich recht guten Rostresistenz treu: im Vorderbau. Und das ist ja auch genau der Bereich, den wir später beim Zusammenbau so dringend brauchen.

 

 

Am Ende des Tages war dann doch schon Einiges passiert und es wurde langsam Zeit, den Rest des KV wieder in die Garage zu verfrachten. Fahrbereit war er ja noch. War eine lustige Sache. Stefan war so nett und hat mir einen Kellerraum für die vorübergehende Lagerung der Teile leergeräumt. Am Ende war die Ausbeute dann doch ganz beachtlich.

 

 

 

 

13.6.2009: Es geht weiter ...

Am zweiten Wochenende der Pfingstferien sollte der Wagen komplett gerupft werden. Ich habe ja sonst autotechnisch noch einige Baustellen am Laufen und so wollte ich die Sache schnell über die Bühne bringen. Also ging es an einem frühen Samstagmorgen los. Noch schnell aus der Garage gefahren und dann sollte der Motor erst einmal für viele Jahre seine letzten Töne von sich gegeben haben :-(((

 

 

Nachdem die Vorderachseinheit komplett gelöst war ...

 

 

... ließ sich die Karosse ganz darüberheben.

 

Sieht gefährlich aus, war es auch, die Karosse wurde aber von zwei starken Männern gehoben. Vertrauen ist alles, muss ich aber nicht zu oft haben !

Und schon lichten sich die Reihen ...

 

 

Eine geniale Erfindung ist definitiv der Elektrofuchsschwanz. Da fragt man sich, wieso man Jahre lang mit der funkenden, gefährlichen und lauten Flex gearbeitet hat, die so herrlich viel Dreck macht. Jeder durfte mal ran und ruckzuck war der Vorderbau weg.

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Abschluss mussten dann noch die Hinterachse und der Auspuff raus. Angestrengt hatten wir uns den ganzen Tag genug, also haben wir erst einmal eine arbeitsfreundliche Position geschaffen.

 

Der Rest war dann nur noch reine Formsache. Auto auf den Hänger und Teile in das Lager einräumen. In naher Zukunft sollte das Auto in seinen Einzelteilen dann noch seinen Weg von aalen nach Eichstätt finden und dann ist erst einmal sehr lange Zeit Ruhe. Bis ich in fünf Jahren pünktlich zum 30. Geburtstag die Ruhe und den Antrieb finde, die Teile in eine heile Karosse einzubauen.

Herzlichen Dank an Stefan, Alex und Ralf für die tatkräftige Unterstützung. Ein besonderer Dank gilt Stefan, der den "Schrott" in Hof, Garage und Keller zwischenlagert.

 

 

To be continued ... but not soon !