2. Tag der Reise (29.8.2003) von Igoumenitsa (GR) nach Kozani (GR)

 

Der zweite Tag begann schon gleich einmal chaotisch. Nach einem ausgiebigen Frühstück an Bord wurde uns über Lautsprecher mitgeteilt, dass wir uns nun zu unseren Fahrzeugen begeben sollen, die Ausschiffung würde in wenigen Minuten beginnen. Wir gingen also in Richtung Fahrzeugdeck, wo die Gittertüre jedoch noch verschlossen war. Als nach einigen Minuten ein Angestellter kam und uns mitteilte, dass die Türe aus welchen Gründen auch immer nicht geöffnet werden würde begaben wir uns wieder nach oben zum anderen Treppenhaus, wo sich die Schlange an Reisenden, die darauf warteten, zu ihren Autos gehen zu dürfen bereits bis in die oberen Decks staute. Dort warteten wir dann etwa 10 Minuten bis eine Lautsprecherdurchsage kam, dass alle Vorbereitungen für die Weiterfahrt nach Korfu getroffen wären und das Schiff zum ablegenbereit wäre. Super ! Dann kam auch ein Angestellter und fragte uns warum wir hier noch warten würden, die Gittertüre würde aus Sicherheitsgründen nicht geöffnet werden, wir müssten den Gang entlang gehen und dann würden wir den Weg schon finden. Gesagt getan. Wir liefen an Lebensmittelvorräten, Autos und Motorrädern vorbei. Zeitweise war es ziemlich eng. Sehr lustig war auch, als wir neben hinauffahrenden Autos die engen Auffahrrampen hinuntergehen mussten. aus Sicherheitsgründen ??? Hä ?? Das muss griechische Logik sein. Auf jeden Fall haben wir dann irgendwann die Fähre ohne weitere Komplikationen verlassen und waren bereit für eine 300 Kilometer lange Fahrt auf Paßstraßen durch griechisches Gebirge.

Es ist absolut unglaublich, wie viele deutsche Autos wir auf der ersten Etappe gesehen haben. So ungefähr 90% aller Autos, die uns entgegenkamen hatten deutsche Nummernschilder. Das mussten alles griechische oder türkische Gestarbeiter auf Heimaturlaub gewesen sein. Bemerkenswert war auch das extrem hohe Verkehrsaufkommen auf dieser Strecke. Eine Autobahn ist zwar in Bau, bis zur Fertigstellung werden aber wohl aufgrund der Landschaftsverhältnisse (Gebirge) noch einige Jahre vergehen. Bis dahin drängelt sich der gesamte LKW- und PKW-Verkehr durch das Nadelör des griechischen Küstengebirges. eine Fahrt durch diese Region ist wirklich nur erfahrenen Autofahrern mit starken Nerven zu empfehlen. Es wird grundsätzlich immer und überall überholt, so zum Besipiel vor Kurven, Kuppen oder wenn man absolut keine Sicht nach vorne hat. Ist ja noch nie jemand entgegengekommen. So kann es dann auch passieren, dass man plötzlich zu dritt oder zu viert auf der Straße steht oder dass sich auf der Gegenfahrbahn plötzlich zwei Autos gegenüberstehen. Jedoch nimmt man trotz der aggressiven Fahrweise viel mehr aufeinander Rücksicht als bei uns. So zum Beispiel winken einen die LKW-Fahrer freundlich vorbei, wenn sie sehen, dass niemand entgegenkommt. Wenn es bei einem Überholvorgang eng wird, dann fährt man einfach näher an den Fahrbahnrand oder senkt das Tempo, so dass der Überholende noch vorbeikommt. 

 

Die Landschaft war absolut beeindruckend. Dementsprechend oft sind wir dann auch zum Photographieren und Landschaft bestaunen rausgefahren. Gleich am Anfang hatten wir den in Nürnberg zugelassenen Lastwagen einer griechischen Firma vor uns. Wie gesagt war die Strecke sehr kurvenreich und Überholen nicht so einfach. Nach einer halben Stunde hatten wir es aber dann geschafft. Dumm nur, dass die Landschaft so schön war, dass wir zum Photographieren rausfahren mussten. Da ist er natürlich wieder an uns vorbeigefahren. Diesmal hat sich ein Lastwagen mit Offenbacher Kennzeichen zu ihm gesellt, was den Überholvorgang nicht unbeding leichter macht. Nach einer weiteren halben Stunde haben wir es aber geschafft. Wir fahren weiter auf der kurvenreichen Strecke, bergauf, bergab. Es ist heiß, wir trinken viel und müssen dementsprechend irgendwann mal wieder raus-Pinkelpause ! Und wie sollte es anders sein ? Genau ! Die beiden Lastwagen überholen uns wieder. Kein Wunder bei dem halsbrecherischen Tempo, mit dem sie unterwegs sind. Diesmal dauert es eine dreiviertel Stunde bis wir sie überholt haben. Meine freundin sagt noch: "Jetzt halten wir aber nicht mehr an" als ich schon die Kelle der Grenzpolizei sehe, die uns zum Anhalten zwingt. Scheinbar gint es sehr viele Kontrollen wegen der Nähe zu Albanien und Mazedonien. Auf jeden Fall ziehen die Lastwagen wieder an uns vorbei ! Juhu !!! Irgendwann erreichen wir dann die Autobahn und fahren gleich die nächte Ausfahrt in Kozani raus um ein Hotel zu suchen. Eigentlich wollten wir gleich wieder aus den Hotel rausgehen, nachdem ich den Preis von 130 Euro pro Doppelzimmer gesehen habe, aber als der Rezeptionist uns gleich 50% Preisnachlass gegeben hat (warum auch immer), sind wir dann doch geblieben. 

 

 

Nächster Tag