15.-19. Tag der Reise (11.9.-15.9.2003) von Aleppo über die Türkei, Griechenland und Italien nach Eichstätt

 

Der Einfachheit wegen habe ich die Rückreise zusammengefasst. Leider konnten wir aus Zeitgründen nicht wie geplant über die türkische Südküste heimfahren. Die Strecke wäre 400km länger gewesen und in der Türkei hätten wir nur etwa 100km Autobahn gehabt. Das ist etwas zu wenig, denn wir mussten ja immer noch einkalkulieren wegen einer Panne Zeit zu verlieren. Der Grenzübertritt von Syrien in die Türkei war vergleichsweise problemlos. Die Syrer fertigten uns rasch ab und in der Türkei bin ich gleich auf den richtigen Schleußer gestoßen, der uns durch die Zollformalitäten lotste. Als der Beamte aus seiner Pause endlich wieder zurück war musste ich ihm nur erklären, für was ich die ganzen Ersatzteile brauchte. Angesichts des Italieners vor uns, der seinen ganzen Chrysler Voyager ausräumen musste hatten wir echt Glück. wir haben dann wieder im Hotel Ulasan in Gölbasi bei Ankara übernachtet.

Am nächsten Tag ging es über Istanbul weiter nach Ipsala an die Türkisch-Griechische Grenze. Ich hatte ehrlich gesagt etwas Bammel, weil man ja von der Ausreise aus der Türkei so manche Schauergeschichten hört. Jedoch hatten die Grenzer ihren guten Tag und wir konnten die gesamte Grenzanlage in sage und schreibe 15 Minuten wieder verlassen. Das glaube ich angesichts der Probleme bei der Einreise bis heute noch nicht. Auch die Griechen als Schengen Außenland hatten keinerlei Interesse an uns. Wir wurden dann aber noch einmal auf einer griechischen Schnellstraße aufgehalten, weil das Führerhaus eines bulgarischen Lastwagens komplett ausgebrannt ist und die Straße in beiden Richtungen komplett gesperrt wurde. Abends suchten wir uns ein Hotel in Kavala an der griechischen Mittelmeerküste, wo wir abends in einem Küstenrestaurant frischen Fisch aßen. Leider war es ziemlich kalt, das erste mal seit über zwei Wochen und das war dann doch etwas ungewöhnlich.

Am nächsten Tag sind wir gut und früher als geplant in Igoumenitsa angekommen. Wir hatten noch etwas Zeit, uns die Stadt anzusehen. Jedoch hatte ich schon wieder gesundheitliche Probleme. Seit gestern kann ich auf meinem linken Ohr gar nichts mehr und auf meinem rechten Ohr nur noch die Hälfte hören. Das ist furchtbar, man kann nicht mehr orten, woher die Geräusche kommen und besonders beim Autofahren stellt dies eine ziemliche Beeinträchtigung dar. Es ist schon komisch, normalerweise habe ich nie Probleme und langsam aber sicher fängt die Sache an mich zu nerven.

Die Fährüberfahrt funktionierte auch problemlos, es war wie schon bereits auf der Hinfahrt sehr schön und erholsam. Das Schiff war nur zur Hälfte besetzt und wir hatten diesmal auch viel Ruhe

 

 

 

Die Heimfahrt von Venedig brachte dann noch mal eine Überraschung. In Langenbruck, ca. 50km von daheim entfernt musste ich noch mal bei unserer letzten Pause zum Pinkeln. Als ich unser Wüstenmobil wieder anlassen wollte, ging gar nichts mehr. Der Anlasser tat keinen Mucks. Super. Als ich meinen Blick über den Parkplatz schweifen ließ, sah ich einen ADAC-Pannenwagen. Der kam mir gerade Recht. Ich habe den gelben Engel gebeten, sich mal mein Auto anzusehen. Der Pannenhelfer meinte, er hätte schon einen Verdacht. Ich sagte ihm, dass ich auch einen hätte und wir waren uns einig, dass der Magnetschalter hängt. Ich habe ihm dann gesagt, dass es kein Problem ist, wenn wir ihn nicht mehr zum Laufen bringen, ich hätte noch einen kompletten Anlasser im Kofferraum. Das fand er dann schon etwas kurios. Ein paar beherzte Schläge auf den Magnetschalter machten den Wagen jedoch bald wieder fahrfähig. Ich fragte ihn dann, ob ich ihn fotografieren dürfte. Er war etwas verduzt, aber als ich ihm erklärte, dass wir gerade aus Damaskus kommen und über 9000 km hinter uns hätten, sah er mich etwas entgeistert an. Ist schon eine Strecke, meinte er. Und dann begann er, das Auto zu loben. Der Passat 32b sei eines der zuverlässigsten Autos, die jemals gebaut wurden. Robuste Technik, Spitzenqualität und nicht kaputtzukriegen. Ich stimmte ihm zu und meinte so beiläufig, dass ich das wüsste, weil ich drei davon bei mir daheim stehen hätte. Und an diesem Punkt war es dann aus. Er meinte wohl, ich möchte ihn auf den Arm nehmen. Aber nichts da, es stimmte ja alles.

Und so konnten wir die letzten 50 km auf uns nehmen und kamen bei einem Kilometerstand von 307.450 wieder gut und wohlbehalten daheim an.

Was will man mehr ? Ich wurde wieder einmal in meiner Meinung bestärkt, dass der Passat 32b zu den besten Autos zählt, die es gibt. Und wenn ich in zwei Jahren nach Syrien zurückkehre und über Jordanien, Ägypten, Libyen und Tunesien wieder nach Bayern fahre, ist er auf jeden Fall wieder mit dabei. Inzwischen hat er TÜV und AU neu und ohne Mängel bestanden und es wäre ja schade, so ein weitgereistes Auto zu verschrotten.